Ein Großteil der insgesamt verzeichneten Gewalttaten war rassistisch motiviert (67%) und richtete sich gegen Geflüchtete, Schwarze Deutsche, People of Colour und Menschen mit Migrationsgeschichte, die teilweise seit Jahren ihren Lebensmittelpunkt in NRW haben oder in Deutschland geboren sind. Viele Angriffe wurden zudem bei und im Umfeld der rechten Aufmärsche von Pegida, Dügida, Hogesa und Co verübt und richteten sich gegen (vermeintliche) politische Gegner_innen, Menschen, die sich „gegen Rechts"und für Geflüchtete engagieren oder als Journalist_innen über die extreme Rechte berichten. Die zunehmende Hetze gegen Geflüchtete führte in NRW zu einem beispiellosen Anstieg von Brandanschlägen auf geplante, im Bau befindliche oder bestehende Unterkünfte für Geflüchtete. Auch politische Verantwortungsträger_innen wurden zunehmend bedroht und attackiert - nicht zuletzt das Attentat auf Henriette Reker und vier weitere Kölner Politiker_innen markiert die Eskalation der alltäglichen rechten Gewalt in NRW. Militante Neonazis agieren im Zuge der aktuellen rassistischen Mobilisierung immer offensiver. Nicht weniger erschreckend ist, dass bei rassistischer Gewalt die Täter_innen häufig nicht aus der mehr oder weniger organisierten extrem rechten Szene stammen.
Die für NRW dokumentierten Daten sind erstmals Teil der von unabhängigen Opferberatungsstellen veröffentlichten gemeinsamen Statistik für 2015.